Bauten des internationalen Genfs

Die internationalen Organisationen benötigen für ihre Büros und Sitzungsräume verschiedene Gebäude. Seit den 1920er-Jahren haben die Bauten, die für diese Organisationen errichtet wurden, das Stadtbild Genfs grundlegend verändert. Die Behörden des Gastgebers haben diese Entwicklung begleitet.

 

 

PROBLEME UND HERAUSFORDERUNGEN

Die schweizerische Willkommenspolitik sieht sich heute mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die meisten Gebäude der in Genf ansässigen internationalen Organisationen stammen aus den 60er- und 70er-Jahren. Die intensive Nutzung der Räumlichkeiten und Konferenzsäle kombiniert mit der Tatsache, dass keine regelmässigen Renovierungsarbeiten vorgenommen wurden, haben zu einer ernsthaften materiellen Degradierung des Immobilienparks geführt. Zudem hat sich der internationale Standortwettbewerb um den Sitz dieser Organisationen deutlich verschärft, was das Risiko einer Verlagerung der Aktivitäten weg von Genf mit sich bringt.

Angesichts dieser Herausforderungen haben der Bundesrat, der Kanton und die Stadt Genf 2013 eine gemeinsame Strategie für die Zukunft des internationalen Genfs angenommen, deren Hauptpfeiler die Unterstützung von Immobilienprojekten internationaler Organisationen ist. So ist die Instandhaltung des Immobilienparks der internationalen Organisationen in den Mittelpunkt gerückt, mit dem Ziel, die multilateralen Aktivitäten auch in Zukunft sicherzustellen und die Rolle Genfs als Zentrum der Global Governance zu stärken. 

Um die Immobilienprojekte zu unterstützen, gewähren die Schweizer Behörden über die Immobilienstiftung für internationale Organisationen (FIPOI) Darlehen mit Vorzugszinsen, die im Falle eines Bauvorhabens innerhalb von 50 Jahren und bei Renovierungen innerhalb von 30 Jahren zurückgezahlt werden müssen. Die FIPOI ist eine privatrechtliche von Bund und Kanton geschaffene Stiftung, welche die Bereitstellung von Darlehen an internationale Organisationen sicherstellt und prüft, dass sie zweckgemäss genutzt werden.

Bisher haben der Bund, der Kanton und die Stadt Genf Darlehen in Höhe von beinahe 680 Millionen Franken zugunsten von Renovierungs- und Bauprojekten vergeben, die in den kommenden Jahren von den internationalen Organisationen umgesetzt werden.

Zusätzlich zu dieser umfangreichen finanziellen Unterstützung arbeiten die Schweizer Behörden zusammen, um diesen Organisationen, insbesondere in den Bereichen Raumplanung, Mobilität, Energie und Sicherheit qualitativ hochstehende öffentliche Dienstleistungen zu bieten.
 

Mehr erfahren über den Beitrag des Kantons Genf an den Aufbau des internationalen Genfs

 

Laufende Bauprojekte
  • Building-ONU1
    UNOG: Renovierung des Palasts der Nationen und Neues Gebäude
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  • Building-OMS1
    WHO: Renovierung des Hauptsitzes und neues Gebäude
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  • Building-UIT1
    ITU: Neuer Hauptsitz
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  • Building-IHEID1
    Cité Internationale Du Grand Morillon: Das Internationale Genf Von Morgen
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Kürzlich Abgeschlossene Projekte
Aufbau Des Internationalen Genfs: Interviews

Die Architekturgeschichte der internationalen Organisationen in Genf

Auf dem begrenzten Raum des Kantons Genf lässt sich auch die bewegte Geschichte der Büroarchitektur ablesen, die von Beginn an vom Streit der Moderne begleitet wurde, den Le Corbusier schon beim Palais des Nations entfacht hatte. Zwischen dem nüchternen, 1926 eingeweihten Steingebäude der Internationalen Arbeitsorganisation und den gläsernen Blütenblättern, in denen seit 2014 das Haus des Friedens untergebracht ist, liegt eine Episode der Genfer Architekturgeschichte, die in diesem Buch zum ersten Mal erzählt wird.

Entdecken die Architekturgeschichte der internationalen Organisationen in Genf

Das Internationale Genf, 100 Jahre Architektur
Von Joëlle Kuntz