Wertvolles Anden-Lama vor dem Aussterben gerettet

Das Vikunja ist ein kleines Lama, das an ein höckerloses Dromedar erinnert. Die Vikunjas leben in den Anden auf einer Höhe von 3800 bis 4600 Metern. Ihr Vlies gehört zu den edelsten Rohstoffe der Welt. Die daraus gewonnene, ausgesprochen feine Wolle, die für die Inkas heilig ist, wird von Luxusmarken zu Mänteln, Schals, Handschuhen, Ponchos und Decken verarbeitet.

Im Jahr 1975 schrumpfte der Bestand der Vikunjas auf 6000 Tiere, denn Wilderer machten Jagd auf die Lamas, um an ihre kostbare Wolle zu kommen. Die im Jahr 1973 gegründete internationale Organisation CITES, die Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen) beschloss deshalb, die Tiere unter Schutz zu stellen.

Für die letzten verbleibenden Herden wurde in Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften ein nachhaltiger Wirtschaftsplan entwickelt. Mit grossem Erfolg, denn die Populationen sind wieder gewachsen und seit 1987 wurde der Handel mit der Vikunja-Wolle schrittweise und unter strengen Bedingungen erneut aufgenommen: Die Tiere werden eingefangen, geschoren und müssen dann wieder freigelassen werden. Dank CITES hat das Vikunja überlebt. Inzwischen gibt es wieder mehr als 350'000 Tiere.

CITES, auch Washingtoner Artenschutzabkommen WA genannt, regelt den internationalen Handel mit fast 35'000 Pflanzen- und Tierarten. Die Organisation zählt 176 Mitgliedsstaaten und ist dadurch weltweit das mächtigste Instrument, um die Biodiversität durch die Regelung des internationalen Handels mit Wildtieren und Pflanzen zu erhalten. CITES feiert 2013 ihren 40. Geburtstag. 

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