Historische Meilensteine
Genfs Geschichte der internationalen Zusammenarbeit lässt sich mit der Geschichte keiner anderen Stadt zu vergleichen.
Als 1863 eine kleine Gruppe Genfer Bürger das International Committee of the Red Cross (ICRC) gründete, war der Grundstein für das erste internationale humanitäre Abkommen, die Genfer Konvention von 1864, gelegt.
Im Jahr 1919 beschlossen die Siegerstaaten des Ersten Weltkrieges in Genf die League of Nations und die International Labour Organisation (ILO) einzurichten, damit gewann die Stadt als Plattform für den Dialog und die Zusammenarbeit an Stärke und Dynamik.
Als es nach dem Zweiten Weltkrieg darum ging, einen Sitz für die wichtigen internationalen Organisationen zu finden, fiel die Wahl wiederum auf Genf. Heute beherbergt Genf wichtige Akteure aus dem Gesundheitssektor wie den Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria.
Entdecken Sie den Zeitstrahl der Geschichte des Internationalen Genf.
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1859
Am 24. Juni 1859 kommt es in Norditalien zur Schlacht von Solferino. Ein junger Schweizer namens Henry Dunant – der sich geschäftlich in der Gegend aufhält – unternimmt alles in seiner Macht stehende, um den Verwundeten und Sterbenden zu helfen. Seine Erlebnisse veranlassen Dunant, sich für die Schaffung einer neutralen und unabhängigen Organisation zum Schutz und zur Unterstützung von Kriegsopfern einzusetzen (ICRC).
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1863
Gründung des International Committee of the Red Cross (ICRC). Ein Jahr später wird das erste internationale humanitäre Völkerrechtsabkommen unterzeichnet.
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1872
In Genf wird der Alabama Schiedsgericht entschieden. Zum ersten Mal kann ein Streitfall zwischen zwei Nationen durch internationale Mediation beigelegt werden
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1889
Die Inter-Parliamentary Union (IPU) wird gegründet.
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1919
Genf wird als Sitz für den Völkerbund (League of Nations) und die International Labour Organization (ILO) gewählt.
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1920
Der internationale Flughafen Genf wird offiziell eröffnet.
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1925
Gründung des International Bureau of Education (IBE) in Genf. Die Organisation hat zur Aufgabe, die Dokumentation für die öffentliche und private Bildungserziehung zu zentralisieren und die Forschung im Bildungsbereich zu fördern. Sie dient zudem als Koordinationsstelle für Institutionen und Organisationen, die im Bildungsbereich tätig sind.
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1926
Das Centre William Rappard ist das erste Gebäude in Genf, das gezielt als Sitz für eine internationale Organisation gebaut wird. Zunächst beherbergt es das Sekretariat der International Labour Organization (ILO), das International Labour Office. Seit 1995 ist die World Trade Organisation (WTO) im Centre William Rappard zu Hause.
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1927
Das Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien, das Graduate Institute of International Studies (IUHEI), weltweit eine der ersten akademischen Institutionen für Studien der internationalen Beziehungen, wird in Genf eröffnet.
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1936
Die 1929 begonnenen Bauarbeiten an dem Palais des Nations werden fertiggestellt. Heute ist der Palais des Nations der Sitz des United Nations Office in Genf.
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1945
Die Vereinten Nationen errichten ihren europäischen Hauptsitz in Genf. In den folgenden Jahren wählen weitere UNOrganisationen Genf als Hauptsitz, darunter die ITU, das UNHCR, die WHO und die WMO.
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1949
Die vier Genfer Konventionen werden angenommen. Diese internationalen Abkommen sind eine essentielle Komponente des internationalen humanitären Völkerrechts und schützen alle Personen, die nicht direkt an Feindseligkeiten teilnehmen (Zivilisten, Pflegepersonal, Helfer usw.) sowie alle Personen, die nicht mehr an Feindseligkeiten teilnehmen, u. a. Verwundete, Kranke, Schiffbrüchige und Kriegsgefangene.
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1954
Das Genfer Abkommen von 1954 beendigte den Indochinakrieg und führte zur Unabhängigkeit und Dekolonisation Vietnams.
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1954
Das CERN, die European Organization for Nuclear Research, wird in Genf direkt an der Grenze zu Frankreich eröffnet.
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1955
Zum ersten Mal seit 1945 treffen sich Vertreter der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges – der amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower, der britische Premierminister Anthony Eden, der sowjetische Premierminister Nikolai A. Bulganin und der französischen Premierminister Edgar Faure – in Genf zu Gesprächen über die europäische Sicherheit, über Abrüstung und über die Wiedervereinigung Deutschlands.
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1964
Die Genfer und die Schweizer Behörden gründen die Building Foundation for International Organizations (FIPOI), deren Aufgabe es ist, internationale Organisationen mit Sitz in Genf bei ihrer Suche nach geeigneten Gebäuden und Büroräumen zu unterstützen.
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1973
Mit der Eröffnung des Internationalen Konferenzzentrums in Genf, dem International Conference Centre of Geneva (ICCG), erweitert die Stadt die Kapazitäten ihrer Konferenzinfrastruktur.
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1973
Zum ersten Mal wird in Genf die UNOAbrüstungskonferenz durchgeführt.
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1973
Das World Economic Forum (WEF) findet zum ersten Mal statt.
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1985
Das Gipfeltreffen Reagan-Gorbatschow in Genf markiert einen Wendepunkt, der zum Ende des Kalten Krieges führt.
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1987
Mit dem Brundtland-Bericht wird zum ersten Mal das Konzept der nachhaltigen Entwicklung definiert. Demzufolge ist eine Entwicklung nachhaltig, „wenn sie die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“. Der Bericht wird von der World Commission on Environment and Development (WCED) herausgegeben. Vorsitzende der Kommission ist die frühere norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland.
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1988
Die WMO und das UNEP gründen das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Die sogenannte „Stimme der Umwelt“ soll den Regierungen ein klares Bild über die Klimaentwicklung auf der Erde vermitteln.
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1989
Tim Berners-Lee, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter im CERN, erfindet das World Wide Web auf der Suche nach einem geeigneten Hilfsmittel, mit dem Wissenschaftler verschiedener Universitäten und Forschungsinstitute Informationen automatisch gemeinsam nutzen können.
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1993
Die UNOGeneralversammlung beschliesst mit der Resolution 48/141 das Amt des Hochkommissars für Menschenrechte zu schaffen. Der Hochkommissar ist der wichtigste Menschenrechtsbeauftragte der Vereinten Nationen.
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1995
Die World Trade Organization (WTO) wählt Genf als Hauptsitz.
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1996
Schweizer und Genfer Behörden richten einen neuen Welcome Service für die internationale Gemeinschaft ein, das Geneva Welcome Center (CAGI).
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1996
UNAIDS, das Joint United Nations Programme on HIV/AIDS, wird in Genf gegründet.
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1999
Das neue Gebäude der World Meteorological Organization (WMO), eines der ersten umweltfreundlichen UNGebäude in Genf, wird eröffnet.
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2000
Die GAVI Alliance wählt Genf als Standort für ihren Hauptsitz. In den folgenden Jahren kommen weitere innovative Partnerschaften aus dem Gesundheitsbereich nach Genf: der Global Fund to fight AIDS, Tuberculosis and Malaria, die Roll Back Malaria Partnership (RBM), die Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi), die Foundation for Innovative New Diagnosis (FIND), die Global Alliance for Improved Nutrition (GAIN), die Medicines for Malaria Venture (MMV) und die Stop TB Partnership.
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2006
Die Gründung des Menschenrechtsrates stärkt Genfs Position als Zentrum für Menschenrechte.
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2008
Das Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung (Graduate Institute of International and Development Studies, IHEID) entsteht aus dem Zusammenschluss des Hochschulinstituts für internationale Studien (Graduate Institute of International Studies, IUHEI) und des Hochschulinstituts für Entwicklungsstudien (University Institute of Development Studies, IUED).
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2009-2010
Amerika und Russland führen in Genf erfolgreiche Verhandlungen über einen neuen START-Vertrag zur Begrenzung der strategischen Atomwaffen.
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2010
Im CERN geht der Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider oder Hadronen-Kollisionsmaschine) in Betrieb. Mit seiner Hilfe soll die Forschung über die Entstehung des Universums vorangetrieben werden.
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2018
Der Global Health Campus hat seine Tore im März 2018 geöffnet. Als Sitz des Global Fund, von Gavi, Unitaid, Roll Back Malaria und Stop TB bringt er globale Partner im Gesundheitsbereich an einem Ort zusammen und ermöglicht es so, die kollektiven Kräfte ihrer jeweiligen Missionen zu bündeln.